Neue Aufregung

Nachdem die Trauer etwas abgeklungen ist, sind die Jugendlichen damit beschäftigt, verschiedene alte Sachen des Mannes auszustöbern. Unter anderem stoßen sie auf alte Bücher, Inflationsgeld - und - eine grausige Maske. Als Madamé die Maske in einer Truhe findet, erschrickt sie so, dass sie die Maske sofort fallen lässt und in ihr Zimmer rennt, wo sie sich aufs Bett stürzt. Senoró hatte gerade in einer anderen Kiste gekramt. Aufgeschreckt eilt Senoró seiner Freundin hinterher. „Was ist los, was hast du?“, fragt er besorgt. „Die Maske-“, schluchzt Madamé, „genau so eine hatte das Monster auf!“ „Was? Welche Maske?“, fragt Senoró entsetzt. Zitternd geht Madamé mit ihm hoch und zeigt sie ihm. „Huch, du hast recht!“, stellt Senoró entgeistert fest, „Wie kann denn das sein?“

Aufgeregt bringt Senoró die Maske dann hinunter zur Frau und fragt sie, was es damit auf sich hat. „Das ist meine“, beruhigt sie ihn daraufhin und erzählt, dass es früher in dem Dorf Sitte war, Hexentänze zu veranstalten und dabei gebastelte Hexen aus Holz, Stroh und Lumpen zu verbrennen. „Bei solchen Tänzen haben sowohl Männer als auch Frauen solche Masken getragen. Die Maske von meinem Mann muss auch noch in der Truhe sein“, verrät die Frau. „Ist ja interessant, aber auch ziemlich gruselig“, meint Senoró. „Genau so eine Maske hatte nämlich auch das Monster auf, das uns bedroht hat. Madamé ist immernoch traumatisiert!“

Die Frau ist bestürzt, als sie das hört. „Das kann doch nicht sein“, sagt sie, „jeder hatte doch eine andere Maske, nur unsere beiden sahen fast gleich aus!“ Noch während sie das sagt geht sie nach oben und beginnt fieberhaft die zweite Maske zu suchen. Madamé und Senoró helfen mit. Doch sie können sie einfach nicht finden. „Das gibt's doch nicht, die war doch immer mit in der Truhe, genauso wie die übrigen Kostüme. Wir haben die Sachen seit Jahren nicht mehr angerührt. Die Maske kann doch nicht weg sein, die anderen Sachen sind doch auch noch alle da. Das ist mir ein Rätsel.“ Die Frau ist verwirrt.

Auf einmal fällt es ihr wie Schuppen von den Augen und sie schlägt ihre Hand vor die Stirn: „Der Einbruch - es hat nichts gefehlt.“ Madamé und Senoró schauen sie fragend an. Darauf berichtet sie ihnen, dass vor zirka einem Jahr jemand in ihr Haus eingebrochen ist, als sie bei ihren Söhnen waren. Es wurden zwar einige Sachen durchsucht aber nichts entwendet. „Wir haben zumindest nichts vermisst, das ganze kam uns und auch der Polizei schon recht seltsam vor. Aber nun das mit der Maske - Wer braucht denn die?“

„Also hat der Kerl sie geklaut! Wir müssen sofort zur Polizei“, entgegnet Senoró und ruft hastig den Förster an und erzählt ihm die ganze Geschichte. „Der Förster holt uns gleich ab“, sagt Senoró nach dem Telefonat. „Die haben die Maske doch beschlagnahmt, da können wir ja gleich nachsehen ob es ihre ist“, sagt Madamé zu der Frau. „Genau. Und ich will auch den Kerl sehen, der euch belästigt hat!“, erwidert diese erzürnt. „Und wenn er die Maske tatsächlich geklaut hat, möchte ich wissen, warum gerade diese“, fügt sie noch hinzu.

Da kommt auch schon der Förster angebraust. Ohne zu zögern steigen alle ein und rasen zur Polizei in das andere Dorf, wo der `Monster-Mann´ einsitzt. Dort angekommen, berichten sie dem Sheriff alles. „Interessant. Das werden wir gleich einmal prüfen“, brummt der und sucht die entsprechenden Akten heraus. Dann verhört er den Gefangenen erneut und befragt ihn zu dem Einbruch und der Maske. Madamé und Senoró hören nur von einem anderen Raum aus zu, denn sie möchten dem Mann nicht mehr gegenübertreten. Die Frau geht jedoch mit zu dem Verhör, da sie wissen will ob der Mann etwas mit dem Einbruch zu tun hat. Als sie ihn erblickt, erschrickt sie, der Mann auch. „Du?!“, rufen beide gleichzeitig entsetzt. „Das glaube ich jetzt nicht!“, sagt die Frau fassungslos. „Was hast du da getan?“, schreit sie den Mann an, „Du hast bei uns eingebrochen und die Maske gestohlen, um Madamé fertigzumachen. Ja, jetzt ist mir alles klar, jetzt ergibt alles einen Sinn!“ „Du hast's erfasst!“, zischt der Verbrecher hämisch. „Du mieses Schwein!“, fährt es aus der Frau heraus, die jetzt völlig die Beherrschung verliert und auf den Mann losstürmt. Der Sheriff kann sie nur mit Mühe zurückhalten. „Genug!“, brüllt er, „sonst muss ich sie auch noch anklagen.“ Die Frau bricht entkräftet zusammen, sodass der Sheriff und der Förster sie hinaustragen müssen. Im Nebenzimmer sind Madamé und Senoró ganz bleich geworden. Als die Frau wieder zu sich kommt, fragen Madamé und Senoró sie verwundert: „Was war denn los? Kennen sie den Mann etwa?“ „Und ob“, seufzt die Frau. „Wir waren mal Nachbarn...“

Und so erzählt die Frau ihnen im Beisein des Sheriffs und des Försters eine lange Geschichte. Dabei erfahren Madamé und Senoró, dass der Mann aus dem gleichen Dorf stammt, in dem sie jetzt leben. Er ist dort aufgewachsen, sein Elternhaus steht nicht weit von dem der Gast-Großeltern. Die Familien waren jahrelang eng befreundet, wie fast alle Dorfbewohner. Als seine Eltern im Laufe der Jahre starben, reiste er viel in der Weltgeschichte herum und war nur selten zu Hause. Eines Tages brachte er sich eine sehr seltsame Frau mit, die er wie eine Sklavin hielt. Er hat sie auch geschlagen und misshandelt. Dies blieb in der Nachbarschaft natürlich nicht unbemerkt, und die Leute versuchten ihn zur Vernunft zu bringen. Doch er ließ sich nichts sagen und beschimpfte seine Nachbarn. Mit der Zeit verfeindete er sich mit ihnen. Ganz besonders heftig verstritt und verkrachte er sich mit der anderen Nachbarsfamilie links von ihm. Seine Frau wurde immer verstörter und schien durchzudrehen. Die Nachbarn wollten ihr helfen, was sie jedoch missverstand. Dadurch wurde alles nur noch schlimmer. An einem Herbsttag war die Frau verschwunden. Der Mann machte sich auf die Suche und fand sie schließlich in einem alten Steinbruch - tot. Die Nachbarn erfuhren davon erst, als der Mann am Nachmittag die Straße entlangkam - seine tote Frau in den Armen haltend. Dabei schrie er immer wieder: „Ihr habt sie umgebracht, ihr alle habt sie umgebracht!“ Doch in Wirklichkeit hatte sie sich selbst in den Steinbruch gestürzt.

Madamé und Senoró schlucken. „Das ist ja furchtbar!“, sagen sie einstimmig. „Ja, aber das ist noch nicht alles“, erzählt die Frau weiter. „Uns hat er ab da kaum noch beachtet, aber seine anderen unmittelbaren Nachbarn hat er weiter tyrannisiert, sie als Mörder beschimpft und ihnen Rache angedroht. Den Leuten wurde es unheimlich, sie hatten Angst um sich und vor allem um ihr Kind. Es war ein kleines Mädchen, noch nicht mal drei Jahre alt. In ihrer Angst verließen sie ihr kleines Häuschen und flohen weit weg. Sie brachen alle Kontakte zu uns und den anderen Dorfbewohnern ab. Niemand weiß, wo sie heute sind. Der Mann verbrannte dann seine Frau im Garten und machte sich eine große hohle Kette, in die er die Asche füllte, damit er seine Frau immer bei sich tragen könnte. Das weiß ich nur weil wir es beobachtet haben!“

„Iih, das ist ja krank!“, wirft Madamé ein. „Ja, und seit dem Todesfall ist er noch verrückter geworden und hat sich immer mehr zurückgezogen. Später ist er auch wieder viel herumgereist, heute habe ich ihn seit langem mal wieder gesehen. Und jetzt, wo ich weiß, was er euch alles angetan hat, bin ich einfach ausgerastet. Und da ist noch etwas, Madamé“, fährt die Frau fort, während sie Madamé liebevoll in den Arm nimmt, „als ich heute das Muttermal auf deiner Schulter sah, war mir klar: Du bist das kleine Nachbarsmädchen, das damals mit seinen Eltern geflohen ist!“

Madamé und die anderen schlucken erschrocken. Für ein paar Sekunden herrscht Totenstille, alle denken nach. Madamé kommen die Tränen, der Frau auch, und sie umarmen sich noch fester. Dann sagt Madamé: „Meine Eltern haben mir nie davon erzählt.“ „Sie wollten dich bestimmt nicht beunruhigen“, antwortet die Frau. „Stimmt, sie waren immer sehr besorgt um mich. Jetzt weiß ich auch warum!“, erwidert Madamé.

Die Frau spinnt den Faden weiter: „Du hast uns doch erzählt, dass deine Eltern durch einen mysteriösen Unfall umgekommen sind.“ „Ja, sie waren im Wald Holz holen und kamen nicht mehr wieder. Da bin ich sie am Nachmittag dann suchen gegangen. Hinter einer leichten Anhöhe hatten sie ihren Lieblingsplatz, wo sie sich immer ausgeruht haben. Dort lagen diesmal Baumstämme, die müssen von einem Stapel den Hang hinuntergerollt sein ... und darunter sah ich ...“ Die Tränen erdrücken Madamé's Stimme, während die Frau sie eng an sich drückt. „Das muss schrecklich für dich gewesen sein, armes Mädchen“, versucht sie ihr zuzureden.

„Wobei ich nicht wirklich glaube, dass es ein Unfall war“, wendet der Sheriff ein, „solche Stämme kommen kaum von selbst ins Rutschen...“ Senoró kann nicht mehr an sich halten und fällt dem Sheriff ins Wort: „Das war der Kerl, hundert pro!“ „Sachte, sachte“, hält der Sheriff ihn zurück, „wir können ihm nichts beweisen!“ „Es passt doch aber alles zusammen, was die Frau erzählt hat. Ist ihnen denn nichts am Tatort aufgefallen? Ich würde mir die Stelle zu gern mal genauer ansehen“, hält Senoró entgegen. „Da könnte was dran sein. Los, wir fahren gleich hin!“, meint der Sheriff schließlich und alle machen sich auf den Weg.

 

 

Auf der etwas längeren Fahrt kommen sie an vielen Stellen vorbei, die Madamé und Senoró während ihrer langen Wanderungen passiert haben. Als sie endlich Madamé's Dorf erreichen, zeigt diese den anderen, wo sie zuletzt gewohnt hat. Als sie in den Wald einbiegen und sich langsam der Stelle nähern, an der der Holzstapel war, wird Madamé sehr unruhig. „Du musst nicht mitkommen“, tröstet sie Senoró. „Doch, ich möchte zu meinen Eltern“, erwidert Madamé, „sie wurden gleich auf der Lichtung begraben.“ Also rennt Madamé zu der Lichtung hinab, während die anderen die Stelle oberhalb der Lichtung untersuchen, wo der Holzstapel war.

Die Stämme sind inzwischen abtransportiert worden. Der Sheriff, der Förster, die Frau und Senoró nehmen jeden Zentimeter des Waldbodens genau unter die Lupe, wobei sie unter jedes Stückchen Rinde, jedes Blatt und jedes Ästchen schauen. Eine mühselige Arbeit, ohne Aussicht auf Erfolg. Langsam dämmert es und der Sheriff will die erfolglose Suche abbrechen, da ruft Senoró auf einmal: „Hier ist ein Knopf!“ Alle stürzen zu ihm, die Frau meint skeptisch: „Und der soll uns weiterhelfen?“ Doch Senoró entgegnet aufgeregt: „Der hat genau die gleiche Farbe wie die Jacke, die das Monster immer trug!“ Unruhig schauen sich alle den Knopf genau an und der Sheriff murmelt nachdenklich: „Da könntest Du recht haben, mein Junge. Wir nehmen ihn mit und vergleichen ihn gleich mit der Jacke, die ja noch bei uns liegt.“

Und so fahren sie zurück auf's Revier, alle sind ungeduldig, ob der Knopf wirklich von der Jacke des Mannes ist. Unterwegs berichtet der Sheriff: „Wir haben die Stelle damals gar nicht weiter untersucht, weil wir eben von einem Unfall ausgegangen sind. Es sprach nichts für einen Anschlag, zumal in der Gegend eigentlich nur friedliche Menschen leben. Aber wenn der Knopf tatsächlich von der Jacke des Mannes stammt, hätten wir es ja mit einem Mordfall zu tun!“ Entsetzt schüttelt er mit dem Kopf. Auch die anderen sind bestürzt bei dem Gedanken daran.

Zurück im Polizeirevier holt der Sheriff sogleich die Jacke. Und tatsächlich - der unterste Knopf fehlt und der gefundene ist identisch mit den übrigen an der Jacke. Madamé fällt unversehens in Ohnmacht, Senoró kümmert sich um sie. Der Sheriff, der Förster und die Frau gehen sofort zu dem inhaftierten Mann und konfrontieren ihn mit den untrüglichen Beweisen. „Du bist ein Doppelmörder“, brüllt der Sheriff den Mann an, „und das Leben des Mädchens hast du mit zerstört weil du ihm die Eltern genommen hast! Dafür bekommst du lebenslänglich!“ „Mörder? Das war nur Gerechtigkeit. D i e waren Mörder, die haben meine Frau umgebracht und m i r alles genommen was ich hatte. Und das Gör hat auch nichts anderes verdient, von dieser Sippe darf nichts übrigbleiben!“, antwortet der Mann höhnisch. Der Sheriff wettert: „Du bist ja verrückt! Deine Frau war krank und hat sich selbst umgebracht!“ „Neeeiin!“ jammert der Mann und fängt an zu heulen, während der Sheriff mit den anderen wütend das Zimmer verlässt.

Alle sind starr vor Entsetzen, Madamé weint in den Armen von Senoró und der Frau. „Tut mir leid für dich, Mädchen. Ich versichere dir, dass der Kerl die Höchststrafe bekommt. Doch so bitter es für Euch ist, ihr habt soeben einen Mordfall aufgeklärt!“, sagt der Sheriff zu den Jugendlichen, hin- und hergerissen zwischen Entsetzen und Erleichterung.

Als sich alle wieder etwas beruhigt haben, fährt der Förster Madamé und Senoró und die Frau wieder nach Hause. Immernoch total aufgewühlt, sagt während der Fahrt niemand etwas. Zu Hause macht die Frau für alle erst einmal etwas zu Essen. Madamé bekommt kaum einen Bissen herunter und sagt schließlich erschöpft: „Das war alles ein bisschen zu viel für mich. Ich will jetzt meine Ruhe haben!“, und zieht sich in ihr Zimmer zurück. Senoró geht aus Solidarität mit. Der Förster bleibt noch lange bei der Frau und unterhält sich nett mit ihr. Mit der Zeit kommen sie sich immer näher...

 

Es wird eine unruhige Nacht. Madamé plagen schreckliche Träume, sie schläft sehr schlecht. Senoró kann auch kaum schlafen. Am nächsten Morgen gehen die beiden wie gerädert zum Frühstückstisch, sie haben keinen richtigen Appetit. Am Vormittag gehen sie mit der Frau spazieren, um sich abzulenken. Nach einer Weile sagt die Frau zu Senoró: „Senoró, ich muss dir etwas verraten, das mich schon beschäftigt seit ich dich kennen gelernt habe. Als der Mann, unser Nachbar, noch jung war, sah er fast so aus wie du jetzt. Mich lässt der Verdacht nicht los, dass du ein Sohn von ihm sein könntest!“ Alle drei bleiben stehen.

„Hatte der denn überhaupt Kinder?“, fragt Senoró verwundert. Die Frau gibt zur Antwort: „Ich weiß es nicht. Gesehen habe ich keine und erzählt hat er ja sowieso nichts. Aber diese Ähnlichkeit ist verblüffend... Was weißt du eigentlich über deinen Vater?“, fragt sie nach. „Tja, nicht viel“, überlegt Senoró, „ich habe ihn nie gesehen, hatte auch nie Kontakt zu ihm. Meine Mutter sagte nur, er war ein Herumtreiber von weit her, der sie einige Male besucht hat. Und als sie ihm sagte, dass sie ein Kind erwartet, kam er nie mehr wieder!“ „Na das passt doch!“, stellt die Frau angeregt fest. „Ich habe euch doch erzählt, dass er viel herumgereist ist. Und dass er deine Mutter sitzen lässt, kann ich mir bei ihm gut vorstellen. Und diese Ähnlichkeit, auch sein Gang und deiner...“

„Sind sie sicher?“ fragen Madamé und Senoró gleichzeitig. „Ziemlich sicher!“, bestätigt die Frau. „Dann habe ich also einen Schwerverbrecher als Vater“, stellt Senoró entgeistert fest. Madamé tröstet ihn: „Das ist auch nicht viel besser, als gar keinen Vater zu haben... Da sind wir also eigentlich Feinde. Das ist ja wie bei Romeo und Julia!“ Und schon können alle wieder lachen. „Ist ja auch egal, es ist eh vorbei. Wir können sowieso nichts mehr ändern“, meint Senoró darauf. „Ach Kinder, versuchen wir das einfach alles zu vergessen!“, will die Frau die beiden aufmuntern, doch Madamé entgegnet: „Das können wir wohl kaum. Aber wir werden versuchen, es wenigstens zu verdrängen.“

Die Frau versucht, die Stimmung umzulenken: „Jetzt werde ich euch mal wieder aus meinem Leben erzählen.“ Und so plaudert sie mit ihnen noch viel über ihren Mann und ihre gemeinsame Vergangenheit. Gespannt lauschen Madamé und Senoró ihrem Lebenslauf. Am Waldesrand macht die Frau die beiden neugierig: „Ich will euch mal was zeigen, kommt mit!“ Als sie zu einer mit Steinen umrandeten Lichtung kommen, sagt die Frau: „Das war der Hexentanzplatz, wo wir uns immer versammelt haben. In der Mitte wurden die Holzhexen verbrannt und danach über dem Feuer eine `Hexensuppe´ gekocht, die dann jeder gegessen hat.“ In den herumliegenden großen Steinen sind noch eingemeißelte Zahlen und Buchstaben zu erkennen, denn, wie die Frau erklärt, hat jedesmal jeder Teilnehmer des Hexentanzes `unterschrieben´.

Am Nachmittag gehen unsere Wanderer wieder heim und ruhen sich aus. Zum Abend bereitet die Frau ein `Hexenessen´, das mit Fleisch, Gemüse und scharfen Gewürzen zubereitet wird. Unseren abenteuerlustigen Jugendlichen schmeckt es.

 

Im Laufe der Zeit verblassen die schrecklichen Ereignisse immer mehr und langsam zieht wieder Normalität in das Leben ein.

Endlich leben Madamé und Senoró glücklich und niemand ist mehr allein. Auch die Frau hat ein neues Glück gefunden: Der Förster kommt jetzt immer öfter zu Besuch...

 

(Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute...)

 

Auf diesen Schluss hat der Autor verzichtet, da es sich bei dieser Geschichte nicht um ein Märchen handelt.

 

 

Unbestimmt ist auch die Zeit, in der die Geschichte spielt. Geschrieben ist sie zwar in der Gegenwart, kann sich aber schon längst zugetragen haben oder noch nicht abgeschlossen sein. Ebenfalls nicht bekannt ist das Land und der Ort des Geschehens.

 

Es ist jedem Leser selbst überlassen wie er diese Geschichte sieht.

 

Wir nehmen an, dass Madamé und Senoró später heiraten und eine Familie gründen.